Kamera oder Handy: Womit machst du bessere Fotos?
Kamera oder Handy?
- Brauche ich eine Spiegelreflexkamera? Oder reicht das Handy?
- Was ist der Unterschied zwischen Spiegelreflexkamera und Handy?
- Wofür sollst du dich entscheiden?
Wenn du dir eine dieser Fragen stellst, dann findest du hier die passenden Antworten dazu. Ich erklär dir den Unterschied zwischen Handy und Kamera und zeige dir, worauf du beim Fotografieren achten solltest.
Hallo, ich bin Sandra, dipl. Designerin und Fotografin und möchte dir heute erklären, wie wichtig die Kamera für die Fotografie ist und worauf du, meiner Meinung nach, verzichten kannst. Meine eigenen Fotografien findest du auf diesen Seiten: Fotografie und Foto Portfolio. Schnupper mal rein!
Im September letzten Jahres war ich mit meiner Kamera an der Ostsee. Mein Mann und ich wollten ein paar erholsame Tage verbringen und ich ein paar tolle Fotos schießen.
Doch achhhh…. hatte ich mir noch ein paar Tage vor dem ersehnten Urlaub eine Schleimbeutelentzündung in der Schulter zugezogen und konnte die schwere Spiegelreflexkamera dann im Urlaub einfach nicht ruhig halten. Die Schmerzen waren zu stark.
Was also tun? Ich wollte doch wenigstens ein paar tolle Erinnerungsfotos mit nach Hause nehmen, darum verließ ich mich für den Urlaub fast vollständig auf mein Handy.
Die Fotos, die du im Beitrag siehst, entstanden mit einem alten Samsung S7 und der Handy-App Photoshop-Express, oder mit meiner Spiegelreflex von Canon. Findest du einen Unterschied?
1. Brauche ich eine Kamera oder reicht das Handy?
Das Handy reicht! Es ist nur wichtig, das man ein paar Regeln beherrscht, die auch für das Fotografieren mit der Spiegelreflex gelten. Die erkläre ich dir hier und dann weißt du am Ende, warum es egal ist, ob du ein Handy oder eine Kamera benutzt.
Die Regeln:
- Geh nah ran ans Motiv
- Such die Schokoladenseite des Motivs
- Achte auf den richtigen Schärfepunkt
- Achte auf den Hintergrund
- Benutze ein Bildbearbeitungsprogramm
- Sei kreativ und fotografiere nicht einfach nur so drauf los
Geh nah ran ans Motiv!
Die Fotos wirken wesentlich interessanter, wenn man sich den richtigen Standpunkt sucht und das Motiv, hier ein Steinhaufen am Strand, von Nahem betrachtet und fotografiert. Keine Scheu, die meisten Motive beißen nicht, wenn man auf Tuchfühlung geht.
Ein erster Fehler, den viele beim Fotografieren machen: Sie gehen nicht nah genug an das Motiv heran. Hierbei ist es völlig unbedeutend, ob du eine Spiegelreflex bedienst, oder mit deinem Smartphone fotografierst.
Das erste Bild zeigt dir, dass das Foto langweilig wirkt, wenn du einfach nur so draufhältst:
Dieses Foto wurde aus nächster Nähe gemacht. Man sieht nur einen wesentlichen Ausschnitt des Ganzen und dadurch wirkt alles viel ruhiger und interessanter.
Ich bin mit dem Handy zwischen die Felsen geklettert und habe von unten nach oben fotografiert, dadurch ist der Bildaufbau spannender.
Die Schokoladenseite fotografieren
Die Schokoladenseite des Motivs entdeckt man nur, wenn man das Fotomotiv aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Bei dem Foto vom Steinhaufen sieht man nicht, welch interessanter Ausblick sich auf den Hintergrund bietet. Bei dem nächsten Foto sieht man, das sich der Standortwechsel gelohnt hat.
Achte auf den richtigen Schärfepunkt
An diesem Foto kann man auch sehr schön sehen, dass eine ausreichende Schärfentiefe wichtig ist. Mein altes Handy fotografiert alles durchgehend scharf, Vordergrund und Hintergrund auch. Bei den neueren Modellen kann man aber durch drauftippen entscheiden, wo der Schärfepunkt liegen soll. Somit sind entweder die Steine scharf, oder das Boot im Hintergrund. Beides hat seinen Reiz und am Ende entscheidest du, wie du das Foto gerne haben möchtest.
Achte auf den Hintergrund
An dem Foto erkennst du auch, warum du immer auf den Hintergrund achten solltest. Manchmal ergibt sich so ein weiteres tolles Motiv, manchmal sind aber auch einfach nur störende Bildelemente im Weg.
Bei den nächsten beiden Fotos sieht man, wie ein ruhiger Bildaufbau gleich mehr Urlaubsfeeling verströmt. Im ersten Foto war der Hintergrund störend. Auch wenn man darauf das Meer sieht, war die Wahl für den zweiten Bildaufbau besser.
Kamera oder Handy? Egal! Benutze ein Bildbearbeitungsprogramm!
Egal ob Photoshop Express (kostenpflichtig), Lightroom (kostenpflichtig), Snapseed (kostenfrei) oder eine der anderen Foto-Apps zur Bildbearbeitung, scheu dich nicht sie zu benutzen. (Übrigens… nein, ich bekomme kein Geld für die Links, du kannst sie klicken oder es lassen… du hast die Wahl.)
Du kannst durch eine Bildbearbeitungs-App nur gewinnen. Schau dir die oberen Beispielfotos an. Auf den guten Fotos ist der Himmel blauer, die Farben im Allgemeinen kräftiger und die Fotos zeigen mehr vom tatsächlichen Urlaubsfeeling.
Mit einer Foto-App kannst du Texte kinderleicht einbauen und dem Foto einen hübschen Rahmen verpassen. Doch wie bei jeder Art von Nachbearbeitung: Weniger ist oftmals mehr. Solange du es nicht komplett mit den Effekten übertreibst, ist eine Nachbearbeitung deiner Fotos immer ein Plus an Qualität.
Einen einzigen Punkt erfüllt dir so eine App nicht: Sie gibt dir nicht mehr Bildauflösung. Solltest du ein altes Handy haben und die Kamera ist nicht ganz so toll, dann zaubert die Foto-App nicht mehr Bildauflösung und Schärfe in dein Foto! Im Gegenzug kann sie aber große Dateien verkleinern, damit du die Bilder mit wenig Datenvolumen direkt auf deinen Blog oder Sozial-Media-Account hochladen kannst.
Sei kreativ!
Wenn du tolle Fotos machen möchtest, dann solltest du nicht einfach nur draufhalten und knipsen, was das Zeug hält. Überleg dir selber einen spannenden Bildaufbau, such das Motiv auch abseits der Hauptattraktion und gönne dir mal ein Selfie der anderen Art.
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2. Was ist der Unterschied zwischen Spiegelreflexkamera und Handy?
Nun, in Sachen Bildgestaltung und tolle Fotos gibt es erstmal nicht so viele Unterschiede. Bei beiden Geräten kommt es darauf an, das du die Technik beherrscht und schon vor dem Auslösen weißt, was du für ein Foto machen möchtest. Denn das Foto machst du, und nicht die Kamera.
Natürlich bietet eine Spiegelreflex-Kamera dann doch im Detail ein Plus an mehr Qualität und mehr Einstellmöglichkeiten, aber das ist nur eine Frage der Zeit. Apple hat mal wieder mit seinem neusten Handy in Sachen Fotografie vorgelegt und andere Handyhersteller werden nachziehen. Die Technik der kleinen Dinger wird immer ausgefeilter, die Qualität und Möglichkeiten immer vielfältiger und wer weiß, was so eine Handykamera in 5-7 Jahren kann?
Ich habe die Technik des Fotografierens tatsächlich noch analog gelernt. Damals an der Uni gab es noch keine Handys und man war von einer Fotobearbeitung, wie sie heute schon mit einer einfachen Handy-App möglich ist, noch meilenweit entfernt.
Und, obwohl heute alles anders ist und wir schon sehr der Technik verfallen sind, haben die alten Regeln von damals noch ihre Gültigkeit:
- Der Fotograf macht das Foto, nicht die Kamera!
- Bildaufbau ist alles!
- Den goldenen Schnitt zu kennen ist nie verkehrt!
- Auf den Hintergrund achten!
- Kontraste einbeziehen!
- Achte auf das richtige Licht!
- Und nie gelangweilt einfach nur so drauflos knipsen!
Meinen Blogbeitrag zum Thema „Natürliches Licht in der Fotografie: 7 Tipps für gute Fotos!“ kann ich dir echt ans Herz legen, hier lernst du einiges zum Thema Licht, Tageszeit und Wahl des Fotomotivs.
3. Wofür sollst du dich entscheiden?
Kamera oder Handy? Am Ende stellt sich dir nur die Frage, was du mit den fertigen Fotos machen möchtest?
Möchtest du sie ins Netz stellen oder DIN A1 Poster damit drucken lassen? Möchtest du am Fotowettbewerb des National Geographic teilnehmen oder die Bilder nur mit deiner Familie teilen?
Am Ende entscheidest du, auf welches Pferd du setzen möchtest: Kamera oder Handy. Für ein gutes Foto taugen beide, denn du weißt jetzt, wie du es aufbauen und gestalten musst.
Übrigens… das nächste Foto vom Sonnenaufgang entstanden morgens um 5.45 Uhr. Für ein tolles Foto steht man gerne auch mal eher auf!
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Viel Spaß beim Fotografieren!
Deine Sandra
Sandra Viehweg
Ich arbeite seit über 15 Jahren als Grafikerin und liebe es, Bücher und Kalender zu gestalten. Nun unterstützt mich bei meiner Leidenschaft das Team von www.frecherFrosch.design. Wir sind hier eine kleine Gemeinschaft und freuen uns über jeden, der mitmachen möchte - Sei ein Frosch und hol dir den Newsletter! Hier soll's Spaß machen!